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Eintracht Frankfurt: Folgt auf den Pokalsieg der Absturz ?

Es war vielleicht die Überraschung der vergangenen Bundesliga-Saison, wenngleich sich diese erst nach der eigentlichen Saison ereignete, als die Frankfurter Eintracht den FC Bayern München im DFB Pokal Finale in Berlin mit 3:1 besiegen konnte. Dieser Titelgewinn, der erste für die Eintracht seit 1988, sorgte unter den Fans in Frankfurt für eine fast grenzenlose Euphorie und einige träumten bereits von noch größeren Erfolgen in der Zukunft.

Das man dabei zukünftig auf den Vater des Erfolges, Trainer Niko Kovac, verzichten muss, war bereits zuvor an die Öffentlichkeit gelangt. Doch das auch Kevin-Prince-Boateng die Eintracht nach nur einem Jahr wieder in Richtung Italien verlassen würde war zu diesem Zeitpunkt noch nicht abzusehen. Ebenso wie die starke Performance von Ante Rebic, im Pokal Finale gegen die Bayern noch zweifacher Torschütze, bei der WM in Russland. Daneben wechselte auch Marius Wolf nach nur einer Saison aus Frankfurt nach Dortmund und Lukas Hradecky heuerte als Nachfolger von Bernd Leno in Leverkusen an.

Dies macht die kommende Aufgabe für den neuen Trainer der Eintracht, den Österreicher Adi Hütter, alles andere als leicht. Denn dieser muss nun erstmal eine Mannschaft formen, welche dazu in der Lage ist, zumindest in Ansätzen an die erfolgreiche Vorsaison anzuknüpfen. Erschwert wird diese Aufgabe zudem durch den Abgang des Frankfurter „Fußballgottes“ Alexander Meier, dessen Vertrag nach 13 Jahren im Verein nicht verlängert worden war.

Somit verliert die Eintracht auf einen Schlag gleich mehrere Leistungsträger von denen besonders Kevin-Prince-Boateng, Lukas Hradecky und Alexander Maier auch echte Wortführer in der Mannschaft waren. Sollte nun auch noch der Kroatische Goalgetter Ante Rebic seinen Wechsel vorantreiben, dann könnten die Probleme für die Eintracht sogar noch viel schwerwiegender werden. Vor allem auch, da mit einem derartigen Umbruch nach dem Pokalsieg wohl nur die wenigsten gerechnet hatten.

Zwar hat die Eintracht jede der offenen Positionen mittlerweile besetzt, dennoch bleibt die große Frage, wie sich die Neuverpflichtungen in Frankfurt einfügen werden. Denn Nicolai Müller, der vom HSV verpflichtet wurde, verpasste aufgrund einer Verletzung nahezu die gesamte letzte Saison und der dänische Torhüter Fredderik Rönnow, der aus Bröndby kam, hat bislang noch nie in der Bundesliga gespielt.

So müssen vor dem Saisonstart bei der Eintracht noch viele Fragezeichen beantwortet werden, damit dem Verein nicht dasselbe Schicksal droht wie dem 1. FC Nürnberg im Jahr 2008. Damals holten die Franken ebenfalls überraschend den DFB-Pokal und steigen in der Saison darauf in die 2. Liga ab.

bard